Dienstag, 16. September 2014

Salam Aleikum!


Ein fröhliches Hallo miteinander!

Ich grüße Euch alle aus dem sonnigen und windigen Essaouira, welches für die kommenden Monate mein neues Zuhause sein wird.
Essaouira liegt an der Atlantikküste nördlich von Agadir. Doch nächstes mal mehr zu meiner neuen Heimatstadt. Denn bevor ich mich hier endlich einrichten konnte, durfte ich schon eine ganze Menge sehen und erleben.
Fangen wir also von vorne an;
Angekommen bin ich am 23. August in Marrakesch, wo ich mich noch am selben Tag via Bus auf den Weg nach Essaouira machte. Während der gesamten Busfahrt drückte ich mir förmlich meine Nase an der Fensterscheibe platt, in der Angst womöglich auch nur das Geringste, das es zu erspähen gab, zu verpassen.
In Essaouira angekommen, wurde ich von meinen liebgewordenen Mitfreiwilligen herzlich in Empfang genommen. Dann ging's erstmal ab in meine Gastfamilie, in der ich dann für noch eine Woche zusammen mit Juliane und Jana wohnte.
In dieser Woche lernte ich ein wenig die neue Umgebung kennen und entdeckte süße Cafés, erkundigte den Strand und die Medina (arabisches Wort für Altstadt) und machte meine ersten Erfahrungen mit den zahlreichen Hanuds. Hanuds, das sind kleine Kioske, die man aber zu Hunderten findet. Sie sind 24/ 7 geöffnet und man findet einfach alles.
Neben den zahlreichen Entdeckungstouren durch die Stadt, wohnte ich außerdem noch für 5 Tage dem Darija- Unterricht bei. Ich kann Euch sagen: für's Mathe- ABI zu lernen ist 'n Witz dagegen! Nein, wirklich. Spaß beiseite; es ist unheimlich schwer, sich die arabische Sprache anzueignen. Aber ich bin da guter Dinge; das kriege ich auch noch hin.
So weit zur ersten Woche.

Die Crew (v.l.n.r.: Juliane, Caro, Mirjam, Christoph, Jana)
Zu meinem großen Glück konnte ich schon in der zweiten Woche durch's Land reisen und weitere Orte kennenlernen. Als erstes verschlug es mich und die anderen Freiwilligen in ein kleines Dorf auf dem Land, wo es weit und breit nichts anderes gab. So durfte ich also schon nach recht kurzer Zeit in den Genuss marokkanischer Landluft kommen. Diese Erfahrung machen zu dürfen, war sehr schön und einmalig. Die Gastfreundschaft der Marokkaner ist einfach unglaublich. Unmengen an marokkanischen Köstlichkeiten und Minztee bis zum Abwinken wurden uns aufgetischt, sodass wir uns jeden Abend wie wahre Könige oder viel mehr Sultane fühlten. Demnach waren wir regelrecht dazu gezwungen, in's Bett zu rollen, welches sich übrigens unter dem sternenklaren Nachthimmel befand.
Für mich konnte es kaum einen besseren Start in Marokko geben.


Weiter ging es für uns nach Marrakesch. Anfangs war ich begeistert davon, die Stadt zu sehen, da ich es mir ohnehin zum Ziel gesetzt hatte, sie zu besichtigen. Jedoch muss ich sagen, dass mir Marrakesch nicht so wirklich gefällt; ist mir alles zu stressig und anstrengend dort. Aber das ist meine persönliche Meinung. Was ich allerdings ganz witzig fand, dass ich auf dem berühmten Platz Djamâa el- Fna zum ersten mal in meinem Leben Schlangenbeschwörer gesehen hab. 

Fès hieß schließlich die dritte und letzte Station unserer kleinen Rundreise. Fès ist die älteste der vier Königsstädte und das geistige Zentrum Marokkos. Neben der Azhar- Universität in Kairo, ist die Karaouyine- Universität die älteste islamische Universität. Und schon seit 1976 gehört  die Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. 
Übernachtet haben wir in einem tollen Hotel mit einer wirklich romantischen Terrasse nahe dem Bab Boujeloud, das prächtigste Eingangstor der Stadt, welches 1913 im spanisch- maurischen Stil errichtet wurde.
Dass ich Euch ein wenig mehr über Fès berichte, rührt daher, dass ich in so kurzer Zeit, angefangen habe, für diese Stadt zu schwärmen. Fès ist wirklich bezaubernd. Nicht nur die Medina, nein auch die die gebirgige Umgebung und die Menschen laden wirklich dazu ein, noch viele weitere Male zu Besuch zu kommen. Neben zahlreichen Handwerken, wie dem Weben, der Arbeit mit Keramik und kunstvoller Holzbearbeitung, findet man, in den zahlreichen Gassen versteckt, das Gerberviertel, in dem sich die Farbenpracht des Orients entfaltet und in dem sich Lederliebhaber im siebten Himmel wiederfinden. Abends dann das rege Nachtleben mitzuerleben, war immer wieder amüsant anzuschauen.
So ging also eine tolle und aufregende Rundreise zu Ende, von der ich sagen kann, dass sie mir um ein Weiteres aufgezeigt hat, dass es die richtige Entscheidung war, hier her, nach Marokko zu kommen, um dieses wunderbare Land, mit seiner vielseitigen Kultur und den herzlichen Menschen kennenzulernen.

Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße,
Belize
Bab Boujeloud




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