Tausend und Eine Nacht ist eine Sammlung von Erzählungen aus dem geheimnisvollen und mystischen Morgenland. Ich habe das große Glück, Marokko, eines der orientalischen Länder für die nächsten Monate mein Zuhause nennen zu dürfen. Um Euch die Möglichkeit zu geben, ebenfalls in die islamische Welt einzutauchen, werde ich Euch hier fleißig von meinen Erfahrungen berichten und hoffe, dass es mir gelingt, Euch in den Bann von Tausend und Einer Nacht zu ziehen.
Donnerstag, 2. April 2015
Update
Seitdem ich das letzte mal von Bayti und meiner Arbeit hier berichtet habe, hat sich einiges getan.
Die Arbeit ist abwechslungsreicher und interessanter geworden.
Ich gehe nun nichtmehr jeden Dienstag und Freitag mitden Kindern am Strand joggen. Das ist jedoch nicht schlimm, weil wir jetzt Dienstags fechten gehen und Freitags fleißig am Surfen sind - für die Kinder und mich eine freudige Abwechslung.
Jeden Mittwoch kommt jetzt ein sehr sympathischer schon etwas älterer französischer Herr, Yve, zu uns, um mit den Kindern seine Begeisterung für Vögel zu teilen. Fünf der Kinder inklusive meiner Person (irgendjemand muss ja schließlich auf sie aufpassen) werden dann in sein Auto verfrachtet und wir verlassen Essaouira, um in den Dünen aller Art Vögel zu beobachten. "Vögel?", fragt Ihr Euch?
Auch ich muss zugeben, dass es für meinen Geschmack durchaus interessantere Dinge gibt. Nichts desto trotz begrüße ich es jeden Mittwochauf's Neue, wenn Yve kommt, um uns abzuholen. Es ist nämlich eine willkommene Abwechslung, mit den Kindern rauszufahren und am Ende jedes Ausflugs noch eine Weile am Strand mit ihnen herumzublödeln. Und außerdem muss ich fairer Weise sagen, dass es wirklich bemerkenswert ist, wie viel Yve über Vögel weiß und aus welchen Entfernungen er diese entdeckt und sie dann auch noch zuordnen kann (während ich schon Schwierigkeiten damit habe, überhaupt zu erkennen, ob auf diesem Stein oder in diesem Baum ein Vogel sitzt oder nicht, weil ich mal wieder und wie immer meine Brille vergessen habe).
Auch muss ich zum Glück nicht mehr gefühlte 18 Stunden pro Tag damit verbringen, die Buchstaben des französischen Alphabets immer und immer wieder zu wiederholen. Nun helfe ich den Kindern, wo ich kann bei ihren Hausaufgaben, was aber gar nicht so einfach ist, da sie meistens immer noch nicht verstehen, was sie machen sollen. Sei es inhaltlich oder einfach vom allgemeinen Verständnis der französischen Sprache her.
Verzweifle ich mal nicht zusammen mit den Kindern über ihren Hausaufgaben (ich, weil ich nicht fassen kann, dass sie einfachsten Aufgaben nicht verstehen und sie, weil sie die scheinbar einfachsten Aufgaben nicht verstehen), spielen wir gemeinsam Gemeinschaftsspiele, basteln oder unterhalten uns einfach nur.
Oh ja, Ihr habt richtig gelesen; ich kann mich mittlerweile unterhalten, wenn auch nur schleppend, aber ich kann's und das ist die Hauptsache.
Meine Arbeit ist auch deswegen interessanter geworden, weil ich seit Anfang Februar mit Najat, unserer Sozialassistentin, auf Familienbesuche gehen darf.
Dort habe ich gesehen, wie die Kinder leben, sagen wir leben müssen...(Fortsetzung folgt)
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